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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 44

1909 - Leipzig : Hirt
44 Ii. Frankreich als Kaiserreich. Der volkstümlichste von den Feldherren der Befreiungskriege war der Feldmarschall Fürst Gebhard Lebrecht von Blücher. In Rostock geboren, trat er zuerst in schwedische Kriegsdienste, wurde von preußischen Husaren gefangen und veranlaßt, in die preußische Armee zu treten. Während des Siebenjährigen Krieges zeichnete er sich als Rittmeister in der Schlacht bei Freiberg aus. Wegen einer Zurücksetzung trat er aus der Armee aus und wurde Landwirt in Pommern. Friedrich Wilhelm Ii. nahm ihn wieder in preußische Dienste. Nach der unglücklichen Schlacht bei Auerstädt war er der einzige preußische General, der seine Truppen in geschlossener Ordnung zurückführte. Seine größten Heldentaten verrichtete er in den Befreiungskriegen. Er siegte an der Katzbach, trug zum Siege bei Leipzig wesentlich bei, drang in Frankreich ein, nahm aber am ersten Einzuge in Paris nicht teil, weil er verstimmt war über die Zugeständnisse, die die Verbündeten den Franzosen machten. Nach Napoleons Rückkehr von Elba verlor er zwar gegen diesen die Schlacht bei Ligny, erschien aber rechtzeitig in der Entscheidungsschlacht bei Waterloo, verfolgte die Franzosen bis Paris und nahm am zweiten Einzuge in die französische Hauptstadt teil. Berühmt sind seine dort gesprochenen Worte: „was die Schwerter uns erwerben, Laßt die Federn nicht verderben!" König Friedrich Wilhelm Iii., der ihn zum Feldmarschall und Fürsten von Wahl statt ernannt hatte, schuf eine besondere Ordensauszeichnung für ihn, ein Eisernes Kreuz in einem Stern mit goldnen Strahlen. Nach den Befreiungskriegen nahm Blücher seinen Abschied vom Heere und zog sich auf sein Gut Krieblowitz in Schlesien zurück, wo er 1819 im Alter von 77 Jahren starb. Er wurde bei den drei Linden an der Straße von Krieblowitz bestattet. König Friedrich Wilhelm Iv. ließ ihm hier eine Grabkapelle errichten. Blücher war eine stattliche Erscheinung; eine hochgewölbte Stirn, ein durchdringender, feuriger Blick zeichneten ihn aus. Ein unbeugsamer Wille, große Menschenkenntnis, militärischer Scharfblick, rasche Tat, Herrschaft über die ihm freudig ergebenen Soldaten haben zu seinen Erfolgen wesentlich beigetragen. Offenheit des Charakters, ein schalkhafter Humor, soldatisch derbe Sitten, glühende Begeisterung für das Vaterland und vollkommene Selbstlosigkeit verhalsen ihm zu großer Beliebtheit beim Volke. Unter dem Namen Marschall Vorwärts lebt er in der dankbaren Erinnerung des Volkes fort. Vor der Universität zu Rostock steht sein Standbild. Goethe ehrte seine Verdienste durch folgende Verse: „3n Harren und Krieg, 3« Sturz und Sieg Bewußt und groß! So riß er uns vom Feinde los." Graf Gneisenan ist bereits bei der Verteidigung Kolbergs erwähnt worden. Zu Beginn der Befreiungskriege wurde er Blüchers Generalstabschef,

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 112

1909 - Leipzig : Hirt
112 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. Lebensjahr hat er um einige Monate überschritten. Noch am Nachmittage seines Todestages wohnte er der Sitzung des preußischen Herrenhauses bei, am Abend starb er sanft und ruhig infolge eines Herzschlages. Albrecht von Roon stammt aus der Umgegend von Kolberg in Pommern. Er leitete den militärischen Unterricht des Prinzen Friedrich Karl. Während der Krankheit des Königs Friedrich Wilhelm Iv. reichte er dem Prinzregenten eine Denkschrift über die Verbesserung der Wehrverfassung ein. Von diesem zum Kriegsminister ernannt, führte er die große Neugestaltung des Heeres durch. Kaiser Wilhelm erkannte seine Verdienste durch die berühmt gewordenen Worte an: „Sie, Graf Roon, haben unser Schwert geschärft." Die Erhebung in den Grafenstand und die Ernennung zum Feldmarschall waren die äußern Kennzeichen der kaiserlichen Dankbarkeit. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte der Feldmarschall in wohlverdienter Ruhe. 1879 starb er zu Berlin im Alter von 76 Jahren. 17. Kaiser Friedrich Iii. Dem Helden im Kriege und Fürsten des Friedens folgte der Dulder auf dem Throne, Kaiser Friedrich Iii. Nur 99 Tage währte die Regierung des edeln Fürsten; allein diese kurze Zeit hat zur Genüge erkennen lassen, was das Deutsche Reich an ihm verloren hat. Geboren am 18. Oktober 1831, stand er bei seinem Regierungsantritt im 57. Jahre seines Lebens. Aus der Universität Bonn erhielt er seine wissenschaftliche Bildung; seinen Gesichtskreis erweiterte er auf Reisen nach Italien, der Schweiz, Tirol, Frankreich, Spanien, England und Palästina. Mit der Staatsverwaltung machte er sich durch Arbeiten in den einzelnen Ministerien bekannt. Schon als Student hatte er jedes Jahr die großen Herbstmanöver mitgemacht und sich an der Seite seines Vaters und der erprobten Generale zum Feldherrn ausgebildet. Was er hier gelernt, hat er in den Kriegen gegen Österreich und Frankreich verwertet. Seine Armee siegte 1866 bei Nachod, Skalitz, Schweinschädel, Soor, Königinhof und rettete den Sieg bei Königgrätz; 1870 siegte er bei Weißenburg und Wörth, nahm dann hervorragenden Anteil an den Kämpfen um Sedan und an der Belagerung von Paris. Zum Dank für die glänzenden Kriegstaten wurde er von feinem Vater zum Feldmarfchall ernannt. Diese höchste militärische Würde war bis dahin noch keinem preußischen Prinzen verliehen worden. Wegen seiner großen Beliebtheit bei den Süddeutschen war ihm gerade der Oberbefehl über die süddeutschen Truppen anvertraut worden. Mit Stolz sah ganz Deutschland auf den ritterlichen Erben der deutschen Kaiserkrone.

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 116

1909 - Leipzig : Hirt
116 Vi. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms Ii. Während dieser Zeit wurde er auch in den Kriegswissenschaften unterrichtet. In der Zeit der Bonner Studienjahre ruhten die militärischen Verpflichtungen. In den Herbstferien nahm er an den großen Manövern teil. Nach Beendigung der Uuiversitätsstudieu übernahm Prinz Wilhelm als Hauptmann die Führung einer Kompagnie. Sie wurde die strammste des ganzen Regiments. Für den strengen Dienst entschädigte der Prinz seine Soldaten durch besonderes Wohlwollen. Am Weihnachtsfeste beschenkte er jeden Soldaten seiner Kompagnie; wenn einer von ihnen erkrankte, besuchte er ihn im Lazarette, bei allen passenden Gelegenheiten erkundigte er sich nach den Familienverhältnissen seiner Soldaten und nahm an ihrer Freude wie an ihrem Leide lebhaften Anteil. Deshalb hingen die Soldaten seiner Kompagnie mit großer Liebe an ihm. Im Jahre 1881 wurde Prinz Wilhelm zum Major befördert; vier Jahre später wurde er Oberst und Kommandeur des Gardehusarenregiments. An seinem 29. Geburtstage, am 27. Januar 1888, ernannte Kaiser Wilhelm I. seinen Enkel zum Generalmajor. In diesem militärischen Range hat Prinz Wilhelm den Thron seiner Väter bestiegen. Als Kaiser und König ist er der oberste Heerführer des ganzen preußischen und deutschen Heeres. In jeder dienstlichen Stellung, als Leutnant, Hauptmann, Major, Oberst und General, hat Prinz Wilhelm seinen Soldaten das Beispiel unermüdlicher Tätigkeit und eifrigster Pflichterfüllung gegeben. Vorbildung für die Regierungsgeschäfte. Der Kaiser hat sich nicht nur wissenschaftlich und militärisch für seinen hohen königlichen und kaiserlichen Beruf vorbereitet, sondern er hat sich auch mit den ver- schiedenen Zweigen der Staatsverwaltung bekannt gemacht. Nach der Studienzeit wurde er durch den Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg in die Verwaltung einer Provinz eingeführt. Später ließ er sich mit dem Geschäftsgänge der einzelnen Ministerien und des Reichskanzleramtes bekannt machen. In allen diesen Verwaltungszweigen arbeitete er mit regem Eifer. So war Prinz Wilhelm allseitig für sein königliches Amt vorbereitet, als der Tod seines Vaters ihn auf den Thron rief. 2. Erste Regierungshandlungen. Am ersten Tage seiner Regierung machte Wilhelm Ii. dem Landheere und der Marine Mitteilung von dem Hinscheiden des hochseligen Kaisers Friedrich und von seiner eignen Thronbesteigung. Nachdem Kaiser Friedrich zur letzten Ruhe bestattet war, richtete er folgenden Erlaß an das preußische Volk:

4. Deutsche Geschichte - S. 162

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dar Zeitalier des Emporkommens Preußen» 1648 — 1786. Gericht zu sitzen; den Leutnant von Katte, der um den Fluchtplan gewußt hatte, verurteilte es zu lebenslänglicher Festungshaft. Der König verschärfte dieses Urteil und wandelte es in Todesstrafe um; zu Küstrin wurde der Unglückliche vor den Fenstern Friedrichs enthauptet. Küstrin. Dem Sohn nahm Friedrich Wilhelm den Osfiziersdegen und hielt ihn von sich fern; er hätte ihn am liebsten von der Thronfolge ausgeschlossen. Der Prinz arbeitete von nun an zu Küstrin auf der Kriegs- und Dmnänen-fammerj. so nannte man damals diehprdenme an der'wtze der einzelnen Landesteile standen. Diese Tätigkeit wurde für ihn segensreich; denn er lernte damals das Getriebe der Verwaltung im einzelnen kennen und zugleich die landesväterliche Fürsorge seines Vaters verstehen und ehren. Nach einem Jahre kam eine Versöhnung mit dem König zustande, dessen Willen er sich unterwarf. Auch als ihm dieser die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern zur Braut bestimmte, fügte er steh. Im Jahre 1732 durste er Küstrin wieder verlassen und erhielt als Oberst ein Regiment, das zu Ru pp in seine Garnison hatte. Daraus fand die Vermählung statt; jedoch sind sich die Ehegatten innerlich nicht nahe getreten, und die künftige Königin von Preußen erwartete ein schmerzliches Los, das «Heinsberg, tz^r Vereinsamung. Bald daraus schenkte ihm der König das Schloß Rheinsberg bei Ruppin; und nun begannen für den Prinzen schöne Tage, in denen die Sorge für sein Regiment abwechselte mit heiterer, geistvoller Geselligkeit, anregenden Studien, der Pflege der Musik und der französischen Dichtkunst. Des Prinzen Lieblingssprache blieb auch ferner die französische; auch seine eigenen Gedichte sind in dieser Sprache versaßt, gegen die noch unentwickelte deutsche Literatur verhielt er sich völlig ablehnend. Damals trat er in lebhaften Brieswechsel mit Voltaire, dem geistvollen, witzigen und auf den verschiedensten Wissensgebieten bewanderten Haupte derjenigen Schriftsteller, die wir unter dem Namen der Aufiläruugs- literatur zusammenfassen. Mit seinem königlichen Vater stand er in gutem Einvernehmen. „Da steht einer, der mich rächen wird", ries dieser einst, auf feinen Sohn deutend, aus, als ihm Kaiser Karl Vi. bestimmt gegebene Zusicherungen brach, ^m Frühjahr 1740 wurde Friedrich durch seines Vaters Tod auf den Thron berufen. --------" Die ersten beiden schlesischen Kriege. § 175. Die politische Lage zur Zeit des Regierungsantritts Fried-«erlust richs Ii. Wenige Monate nach Friedrich Wilhelm I. starb Karl Vi. L«,Unter diesem Kaiser ist Lothringen dem deutschen Reich- verloren ge-

5. Deutsche Geschichte - S. 299

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zeit Friedrich Wilhelms Iv. 299 1817 1830 1840-1861 1847 1848 Febr. 1849 1848—1849 1849 1850 1851 1852 Russisch-türkischer Krieg. Gründung des Königreichs Griechenland. Nationale und konstitutionelle Bestrebungen in Deutschland. Das Wartburgfest der Burschenschaft. Ermordung Kotzebues durch Sand. Die Karlsbader Beschlüsse. Preußisch-Hessische Zolleinigung, der Anfang des Zollvereins. Die Julirevolution in Frankreich. Sturz des Bourbonen Karl X. Erhebung Louis Philipps von Orleans. Aufstand der Polen. Losreißung Belgiens von den Niederlanden. Ii. Die Zeit Friedrich Wilhelms Iv. Der vereinigte Landtag. Die französische Februarrevolution. Sturz Louis Philipps und Erklärung der Republik. Die deutsche Märzrevolution. Ausstände in Wien und Berlin. Die preußische Nationalversammlung. Verleihung einer Verfassung durch Friedrich Wilhelm Iv. Thronbesteigung Franz Josephs. Siege Radetzkys über die Sardinier. Niederwerfung des ungarischen Aufstandes mit Hilfe des Kaisers Nikolaus I. von Rußland. Das erste deutsche Parlament zu Frankfurt. Schleswig-Holsteinischer Krieg. Kaiserwahl. Friedrich Wilhelms Iv. Ablehnung. Republikanische Aufstände in Dresden, der Pfalz und Baden, durch Preußen niedergeworfen. Friedrich Wilhelms Iv. Unionspläne. Vertrag vonolmütz. Demütigung Preußens. Wiederberufung des Bundestages. Staatsstreich Louis Napoleons. Erhebung Napoleons Iii. zum Kaiser der Franzosen. Der Krimfricj. Sewastopol. Georg-Eckert-instituf für internationale Schulbuchfc- hung Braunsdrv-ötg Schulbuchbibticihejs

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 264

1902 - Karlsruhe : Lang
— 264 — Um; Ganz beendigt wurde es erst um das Jahr 1500; die beiden Türme sind nicht ausgebaut worden. Während man das Straßburger Münster in der französischen Revolution mit einer Jakobiner - Mütze schmückte,schrieben die gottlosen Schreckensmänner den Metzer Dom öffentlich zur Verpachtung aus und schlugen die Worte an: Cathedrale de Metz ä louer. Seit dem Jahre 1873, unter deutscher Herrschaft, ist schon manches für das prächtige Gotteshaus getan worden; auch ein Unglück dürfen wir aus der Zeit nicht vergessen, den Dachbrand des Domes bei Anwesenheit Kaiser Wilhelms I. im Mai 1877. Das Straßburger Münster.

7. Die Zeit der Umwälzungen - S. 8

1909 - Leipzig : Hirt
I 8_I- Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons 1. 105. 1791. Juni 1791 wurde ungeschickt ins Werk gesetzt und milang; in St. Mene-honld wurde der König erkannt, in Varennes angehalten und vou Pariser Sendboten zurckgeholt. Im September leistete er den Eid auf die neue Verfassung. 105. Deutschland und Frankreich zur Zeit der Gesetzgebenden Versammlung und des Nationalkonvents, 17911795, 1786 ^ 1. Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen, 17861797, ein Neffe Friedrichs des Groen, war ganz anders geartet als dieser. Er war ' in die Regierungsgeschfte nicht gengend eingeweiht worden und berlie das meiste den Ministern. Das von seinem Oheim eingefhrte Kaffee-und Tabakmonopol hob er auf, zur Freude des Volkes, aber zum Schaden des Staatshaushaltes. Er lie nicht wie jener jeden nach seiner Facon selig werden", sondern verlangte von den Geistlichen und Lehrern strenges Festhalten an den Lehren der Kirche, was viel Aufregung und Unzu-friedeuheit hervorrief. Auch in der auswrtigen Politik verlie er die Bahn seines Vor-gngers. Er gab den Frstenbund auf und schlo sich an sterreich an, indem er mit Kaiser Leopold Ii. (17901792), dem Bruder und Nachfolger Josephs Ii., ein Bndnis zur gemeinsamen Abwehr revolutionrer Gefahren und zum Schutze Ludwigs Xvi. einging. Von der Franzsischen Revolution hatte Preußen zwar zunchst nichts zu frchten, aber die franzsischen Anschauungen fanden doch auch in Deutschland viele An-Hnger. Welches Gesetzbuch wurde in Preußen eingefhrt ( 98, 3)? Wie war Leopold Ii. mit Ludwig Xvi. verwandt? 1791. 2. Die Zeit der Gesetzgebenden Versammlung, 17911792. In der Gesetzgebenden Versammlung gewann die linke, republikanische Seite, die aus den gemigteren Girondisten und den wilden Jakobinern be-stand, immer mehr die Oberhand der die Anhnger des Knigtums, 1792. welche die rechte Seite einnahmen, und zwang den König 1792, an sterreich den Krieg zu erklären. Kurz vorher war Leopold Ii. gestorben und hatte den Thron seinem jungen Sohne Franz Ii. (17921806) hinterlassen. Ein aus Preußen, sterreichern und Emigranten bestehendes Heer rckte in Frankreich ein. Den Oberbefehl fhrte Karl Wilhelm Ferdinand, Herzog von Braunschweig und preuischer General, der im Siebenjhrigen Kriege erfolgreich gegen die Franzosen gekmpft hatte. Bei seinem Einmarsch in Frankreich erlie er eine von Emigranten ver-fate drohende Erklrung, die von den Jakobinern als Anla benutzt wurde, den Pariser Pbel zu einem Sturm aus die Tuilerien (10. August) zu hetzen. Er gelang durch die Verzagtheit des Knigs. Die knigliche Familie flchtete in die Nationalversammlung und bekam den Temple" (ursprnglich Ordenshaus der Tempelritter) zum Ge- I

8. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 29

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Befreiungskrieg im Jahre 1813. 29 tiefsten Grunde war, konnte sich fr den Gedanken einer Volkserhebung nicht erwrmen. Aber jetzt trat ein neues Geschlecht auf das Feld. Der Philosoph Fichte hat 1808 seine begeisternden Reden an die deutsche Nation" in Berlin gehalten; nicht minder unbekmmert um franzsische enter-Spione, suchte der Theologe Schleiermacher durch seine Predigten den nationalen Geist zu krftigen; Friedrich Ludwig Jahn, der Schpfer der Turnkunst, schrieb sein Buch vom deutschen Volkstum". Heinrich von Kleist, der Dichter der Hermannsschlacht" und des Prinzen von Homburg", begleitete den sterreichischen Krieg von 1809 mit Vaterlandsliedern, aus denen ein flammender Patriotismus hervor-loderte. Leider starb er zwei Jahre spter durch eigene Hand. Als nun im Jahre 1813 der glhend ersehnte Krieg fr die Freiheit losbrach, da lieen Theodorkrner,derals Ltzowscher Jger im August 1813, kaum zweiundzwanzig Jahre alt, bei Gadebusch in Mecklenburg den Heldentod starb, und Max von Schenkendorf, den man den deutschen Kaiserherold genannt hat, ihre Lieder ertnen; da dichtete Friedrich Rck ert die geharnischten Sonette"; da erhob seine Stimme Ernst M or i tz Ar n d t, der auf dem damals noch schwedischen Rgen geboren und 1812 der Begleiter des Freiherrn vom Stein in Ru-land war, ein kerndeutscher Mann, der auch durch seine kleineren Prosa-schristen, wie den Soldatenkatechismus" und die Schrift der Rhein, Teutschlands Strom, aber nicht Teutschlands Grenze" die grte Wir- , kung ausbte. Der Befreiungskrieg im Zahre 1813. 29. Die preuische Erhebung. Solange Friedrich Wil-1813. Helm Iii., rings von franzsischen Garnisonen umgeben, in Berlin weilte, war er nicht frei in seinen Entschlssen. Erst als er im Januar 1813 sich nach Breslau begab, vermochte er die entscheidenden Schritte zu tun, Verhandlungen mit Rußland anzuknpfen und Kriegsrstungen anzuordnen. Am 3. Februar erlie er an die gebildete Jugend, die bisher von der Dienstpflicht befreit gewesen war, die Aufforderung zur Bildung frei-williger Jgerkorps, die mit strmischer Begeisterung auf-genommen wurde. Die Studenten besonders, aber auch viele Gymnasiasten eilten zu den Massen; in Berlin meldeten sich in drei Tagen 9000 Freiwillige. Wenige Tage spter wurden berhaupt alle Befreiungen von dem Heeresdienst aufgehoben und die allgemeine Wehrpflicht ver-kndet. Spter wurde das Verhalten D o r k s, den der König anfangs aus Rcksicht auf die Franzosen hatte verleugnen mssen, fr uutadelhaft

9. Deutsche Geschichte - S. 140

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
140 Das Zeitalter des Emporkommens Preuens 1648 1786. leider in die schweren Zeiten des dreiigjhrigen Krieges fiel. Groes An-sehen geno bei ihm sein Minister Gras Schwarzenberg, welcher katholisch war und ihn im Sinne der kaiserlichen Partei beeinflute. Als Gustav Adolf in Deutschland erschien, schlo sich der Kurfürst nur gezwungen an ihn an; im Frieden von Prag verlie er 1635 das schwedische Bndnis wieder und vertrug sich mit dem Kaiser, was zur Folge hatte, da die Schweden Brandenburg durch Plnderungszge heimsuchten. Das Land, die Staatseinknfte, das Heerwesen, alles lag aufs traurigste danieder, als Georg Wilhelm starb.x 2. Die Zeit Friedrich Wilhelms des Groen Kurfrsten. 16401688. Friedrich Wilhelms Anfnge. Der schwedisch-polnische Krieg. lu 154. Friedrich Wilhelm war am 16. Februar 1620 im sugenb. Schlosse zu Klln geboren und erhielt trotz der Kriegswirren zu Kstrin, wo er mit seinem Erzieher Wohnung nahm, eine treffliche Ausbildung. Auf Betreiben seiner Mutter, einer Enkelin Wilhelms I. von Dramen, wurde er dann im Alter von vierzehn Jahren nach den Niederlanden gesandt. Dort verblieb er vier Jahre lang, studierte eifrig auf der Universitt zu Leyden^ lernte zugleich aber auch in den Kmpfen der Niederlnder gegen die Spanier den Krieg kennen. Es war fr sein spteres Leben bedeutsam,, da ihm hier ein Volk entgegentrat, das sich, wie in Handel und Gewerbe, so in Wissenschaft und Kunst, endlich in Vaterlandsliebe und Kriegstchtig-keit auszeichnete und damals seine Bltezeit erlebte. Mit achtzehn Jahren kehrte er zurck, wurde aber auch ferner von den Geschften ferngehalten; da starb sein Vater. Der junge Herrscher trat die Regierung unter den ungnstigsten Ver-Hltnissen an. Bei den Truppen herrschte die grte Zuchtlosigkeit; auch 2(nfnge hatten sie nicht nur dem Kurfrsten, sondern zugleich dem Kaiser den Eid Regierung, geleistet. So entlie er sie denn zum grten Teile; erst allmhlich suchte er sich ein stattlicheres stehendes Heer zu schaffen. Die Finanzen des Landes waren in solchem Verfall, da fr den Bedarf der Hofkche zuweilen 15 Taler vom Berliner Magistrat entliehen werden muten. Als Minister hatte bisher der Graf Schwarzenberg den Staat geleitet, mit dessen

10. Deutsche Geschichte - S. 236

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
236 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. erhalten. Als Offizier war er fth in den Generalstab berufen worden; spter ging er mit dem Prinzen Friedrich Karl, dem Neffen des Knigs, als dessen militrischer Begleiter auf einige Jahre-nach Bonn. Zuletzt hatte er eine Division kommandiert. Dem Prinzregenten war er lngst bekannt als ein vorzglicher Offizier und als ein Charakter von unantastbarer Lauterkeit, von unbedingter ritterlicher Ehrenhaftigkeit, von eiserner Willenskraft und zugleich von herzlicher, aufrichtiger Frmmigkeit, als das Musterbild eines preuischen Soldaten. Dieser Reformplan stie indessen bei der Mehrheit des Abgeord-n e t e n h a n s e s auf Schwierigkeiten. Sie bewilligte 1860 zwar vorlufig die Kosten der Reform, so da die neuen Regimenter geschaffen werden Der Konflikt, konnten, zog jedoch 1862 die Bewilligung zurck. Nun war aber die Re-gierung nicht in der Lage und auch nicht gewillt, die Reform rckgngig zu machen und die neuen Regimenter wieder aufzulsen. So entstand der un-heilvolle Konflikt zwischen der Regierung und der Volksvertretung.^. Bismarck. In dieser schweren Zeit berief der König den Mann an seine Seite, dessen genialer Politik Preußen und Deutschland seine jetzige Gre verdankt, ^sio" &tto von Bismarck. Dieser war am 1. April 1815 zu Schn-Hausen in der Altmark auf dem Stammgut seiner Familie geboren. In Berlin besuchte er das Gymnasium und studierte dann in Gttingen und Berlin die Rechte. Eine Zeitlang war er im preuischen Verwaltungsdienst ttig, gab aber diese Laufbahn bald auf und widmete sich der Bewirtschaftung der ihm zugefallenen Familiengter; damals wurde er in seiner Heimat zum Deichhauptmann gewhlt. Als Abgeordneter der Ritterschaft seines Kreises nahm er 1847 an dem Vereinigten Landtag ( 229) teil und trat schon hier als geschickter und mutiger Kmpfer fr die Rechte der Monarchie auf. Dieselbe Gesinnung bettigte er auch ferner in den Strmen des Revolutionsjahres; er trat dem König Friedrich Wilhelmiv. nahe und wurde von ihm mehrfach als politischer Vertrauensmann verwandt. Im Jahre 1851 wurde er als preuischer Bundestagsgesandter nach Frank-furt geschickt. Als er dorthin kam, war er davon durchdrungen, da Preußen, wenn mglich, immerdar mit Osterreich zusammengehen msse; als er dagegen acht Jahre spter abberufen wurde, hatte er sich auf Grund ge-rtauer Einsicht in die sterreichische Politik die berzeugung gebildet, da der eigentliche Gegner Preuens sterreich sei, und da die deutsche Frage nur durch Eisen und Blut gelst werden knne. Im Jahre 1859 wurde er zum preuischen Gesandten in St. Petersburg, im Frhjahr 1862 zum Gesandten in Paris ernannt. Am 23. September 1862 bernahm er das Mini st erprsidium und das Ministerium des Auswar-
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